Schamanismus Definition

28.02.2023

Per Definition der FSS (Foundation for Shamanic Studies) ist ein schamanisch Praktizierender eine Frau/ein Mann, die/der in unserer Kultur westlicher Industriegesellschaften schamanische Methoden zum Nutzen der ihr/ihm Anvertrauten (meist der Hilfe suchenden KlientInnen) anwendet. Zitat FSS: „Schamanismus ist die älteste Heiltradition der Menschheitsgeschichte und reicht vermutlich bis in die Steinzeit zurück.

Schamanen und Schamaninnen stehen im Dienste ihrer Gemeinschaften und versuchen, Kraft und Information aus einer Art Parallelwelt, der sogenannten nicht-alltäglichen Wirklichkeit (nach Carlos Castaneda), zu holen. Sie übernehmen damit Brückenfunktionen, vermitteln zwischen der Welt der Menschen und jener der Geister. Als Geister sind geistige Prinzipien zu verstehen – immaterielle Wesen, die spezifische Kraft und Qualitäten besitzen. Schamanen und Schamaninnen arbeiten mit ihren persönlichen geistigen Helfern, ihren Verbündeten, vertrauensvoll und effizient zusammen. Die nicht-alltägliche Wirklichkeit wie auch die Geister sind nicht abgekoppelt von unserer üblichen, der alltäglichen Wirklichkeit, sondern Teil dieser.

Wie insgesamt die gesamte Natur als belebt und beseelt wahrgenommen wird. Also nicht nur Pflanzen, Bäume oder Tiere sind lebendig und haben Seele, sondern auch Steine, Elemente, Landschaften oder Himmelskörper. SchamanInnen sind ExpertInnen der Navigation in der nicht-alltäglichen Wirklichkeit, wissen, wen sie kontaktieren müssen, beherrschen die Kommunikation mit ihren Verbündeten und haben aus Erfahrung gelernt, wie die unterschiedlichen Kräfte zum Nutzen der Gemeinschaft zu aktivieren bzw. zu manifestieren sind.“

Wird der schamanisch Praktizierende mit einem Anliegen konfrontiert, wechselt er absichtsvoll und bewusst in einen veränderten Bewussteinszustand, tritt damit in die nicht-alltägliche Wirklichkeit ein und konsultiert die Geister. Von dort holt er Kraft und Rat, um sich zu heilen und Andere in ihrer Heilung zu begleiten.

Traditionell werden SchamanInnen gerufen, wenn wichtige gesellschaftliche oder lebensverändernde Ereignisse oder Übergänge zu begleiten sind, zum Beispiel: Geburt, Pubertät, Heirat, Wechseljahre, Tod, Arbeitsplatzwechsel, Umzug, Schulbeginn uvm., sowie Jahresfeste (Sonnenwenden, Tag-und Nacht-Gleichen, Mondfeste) werden gefeiert in denen der Zyklus der Natur, des Lebens, gewürdigt wird. Sie werden gerufen, wenn die Dinge aus dem Gleichgewicht geraten, wenn Menschen krank werden, Gegenstände verloren gehen, wenn unerklärliche (natürliche, soziale oder ökologische) Phänomene irritieren, oder wenn Verstorbene ihren weiteren Weg nicht eigenständig finden.

Die Aufgaben eines schamanisch Praktizierenden (ein Auszug): DivinationDurchführung von RitualenExtraktion von Wesenheiten die nicht zum Klienten gehörenHeilarbeitPsychopomp-die Begleitung der Seelen Verstorbener in die jenseitigen Welten—Seelenteile zurückholen-durch frühere seelische oder körperliche Verletzungen Verlust von Seelenanteilen und damit verbundener Verlust von Lebenskraft—Schamanische Begleitung-der Klient lernt unter Anleitung das schamanische Reisen, gemeinsames Definieren der Lösungsfrage, Begleitung bei der Reise und Interpretationshilfe der Erlebnisse—und vieles mehr